„Der Einsatz von einfacheren Lebensmitteln ist die eigentliche Kochkunst.“

Kevin Gideon
Ein Koch mit Tattoos und Bart, der einen weißen Kittel und eine Schürze trägt, lehnt sich in einer modernen Küche nach vorne, lächelt und hält einen Löffel über ein angerichtetes Gericht, während er unter Hängelampen das Essen zubereitet.

Regionale Kost trifft feine Küche

Jenseits der Klischees

Kevin Gideon ist ein Star der Küche. Gourmets kommen von weither, um in seinem Restaurant in Oldenburg-Donnerschwee zu essen. Dass diese Erfahrung nur einem kleinen Kreis vorbehalten bleibt, möchte der Spitzenkoch allerdings nicht. In seinem Restaurant sei man auch in Jogginghosen willkommen, betont der gebürtige Brandenburger – und wagt auch auf der Speisekarte überraschende Kombinationen.

In die Wiege gelegt wurde Kevin Gideon seine Kochbegabung keineswegs: „Ich stamme aus kulinarisch einfachen Verhältnissen“, schmunzelt der 34-Jährige – wohl wissend, dass er sich von dieser Selbsteinschätzung inzwischen weit entfernt hat. Wer heute einen Tisch bei ihm reserviert, tut dies nicht, um den Hunger zu stillen, sondern um auf eine kulinarische Entdeckungsreise zu gehen. „Die Gäste bleiben in der Regel drei bis vier Stunden“, ordnet der Küchenchef ein. Ein Besuch gleiche daher eher einem Ereignis als einer Mahlzeit.

Die Zutaten, die Kevin Gideon in seiner Küche verwendet, sind von erlesener Qualität. Dennoch sind es gerade die ungewöhnlichen Kombinationen, die den ambitionierten Koch besonders reizen. „Der Einsatz von einfacheren Lebensmitteln ist die eigentliche Kochkunst“ findet er und nennt die Gurke als Beispiel: „Sie kann sowohl als Vorspeise als auch im Dessert verwendet werden. Man muss nur wissen, wie man sie kombinieren und positiv geschmacklich reizen kann.“

Obwohl also die Gerichte und Menüfolgen sorgsam komponiert und immer weiter perfektioniert werden, bleibt durchaus Raum für einfache, oft regionale Akzente. Das gilt auch für weitere Gemüsesorten, die viele Menschen im Oldenburger Land aus ihrem eigenen Garten kennen, die aus Sicht des Spitzenkochs aber ungeahnte Qualitäten besitzen: „In unserem Restaurant nutzen wir am liebsten Kartoffeln und Knollensellerie. Sie sind universell einsetzbar, gleichzeitig aber komplex im Geschmack und auch in der Textur.“ Was in vielen Rezepten nur als Beilage gilt, hat also durchaus das Zeug, in eine Hauptrolle zu schlüpfen.

Wer die ungeahnten Möglichkeiten mit dem eigenen Gaumen „erschmecken“ möchte, versucht sich am nebenstehenden Rezept oder entdeckt im Restaurant „Kevin Gideon“ feine Küche jenseits der Klischees – vielleicht sogar in Jogginghose.

Ein Gourmet-Gericht, kunstvoll angerichtet mit Gemüsestückchen, Mikrogrün und einem Klecks cremiger weißer Mousse oder Sorbet, präsentiert auf einem weißen Teller bei hellem Licht.

 

Die Sterne leuchten den Weg: Kevin Gideon wuchs zwar in „kulinarisch einfachen Verhältnissen“ auf, zählt heute aber zu Deutschlands Spitzenköchen. Seine „aromakrasse Küche“ lockt viele Gourmets nach Oldenburg – doch kocht er nicht nur für sie. In unserem Podcast erzählt der gebürtige Brandenburger, wie er eines Tages einfach beschloss, Koch zu werden, warum er den Weg in die Spitzenküche einschlug und welche Rolle seine Mentoren dabei spielten.

Ein Mann mit gestutztem Bart und kurzen Haaren sitzt vor einem Mikrofon. Ein großer roter und weißer Text über dem Bild lautet: DER PODCAST ZUM OLDENBURGER LAND *1786 TRIFFT. Hinter ihm hängt ein dunkles Gemälde an der Wand.

Lust auszuprobieren, wie bodenständiges regionales Gemüse wie Pastinake, Kartoffel und Co zu edlen Gerichten wird? Hier gibt’s drei außergewöhnliche Rezepte.

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