„Die Tür steht offen. Montags bis freitags. Das ist nicht selbstverständlich, aber genau das macht den Unterschied.“

Sabine Weirauch
Eine Frau und ein kleiner Junge sitzen an einem Tisch und beschäftigen sich mit einem Brettspiel oder einer anderen Aktivität. Eine ältere Frau im Vordergrund spielt ebenfalls ein Spiel. Die Atmosphäre ist warm und gemeinschaftlich.

Mehrgenerationenhaus Oldenburg

Wo Alltag auf Gemeinschaft trifft

Mitten im Oldenburger Stadtteil Bürgerfelde, umgeben von Mehrfamilienhäusern, liegt mein persönlicher Lieblingsort: das Mehrgenerationenhaus Oldenburg, dessen Träger die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Ortsverein Oldenburg ist. Was auf den ersten Blick wie ein Wohnprojekt wirkt, ist tatsächlich ein lebendiger und offener Treffpunkt für alle Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenssituation.

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen praktische Alltagsunterstützung und Beratung – wir helfen, wo wir können, und vermitteln weiter, wenn jemand spezielle Unterstützung braucht. Sie sind niedrigschwellig, unbürokratisch und für die Besucherinnen und Besucher kostenlos. Möglich ist das durch viele engagierte Ehrenamtliche, Praktikantinnen und Praktikanten sowie junge Menschen im Freiwilligendienst. Ob Handyschulungen für Seniorinnen und Senioren, Hilfe bei Finanzfragen oder der gemeinsame Spaziergang „3000 Schritte für die Gesundheit“ rund um den Bürgerfelder Teich – unser Haus lebt vom Mitwirken vieler.

Ein Kind malt mit einem blauen Farbstift ein geometrisches Mandala auf ein Blatt Papier, während es an einem Tisch mit einer roten Matte und einer Schachtel mit Farbstiften sitzt.
Ein älterer Mann, der an einem Tisch mit einer Topfpflanze sitzt, unterhält sich mit einer älteren Frau in einer kastanienbraunen Jacke, die sich an ihn gelehnt hat.

Besonders stolz bin ich auf unseren Deutschkurs in Kooperation mit der Volkshochschule. Während die Eltern lernen, betreuen wir ihre Kinder. Das schafft echte Bildungschancen. Viele unserer Angebote richten sich an die Menschen im direkten Umfeld. Die Wege sind kurz, die Beziehungen persönlich.

Wir arbeiten eng mit lokalen Partnern zusammen: dem Stadtteiltreff Dietrichsfeld, dem Bürgerfelder Turnerbund, der Stadt Oldenburg, der GSG, kirchlichen Trägern, der Agentur Ehrensache und weiteren Organisationen. Ein Herzensprojekt ist für mich „Pflege und Quartier”. Eine Pflegefachkraft der Johanniter kommt regelmäßig ins Mehrgenerationenhaus, um Angehörige, Freunde und Nachbarn zu beraten.

„Für viele ist unser Haus ein Stück Heimat geworden. Wir sind einfach da.“

Sabine Weirauch

Viele unserer Angebote entstehen ganz natürlich aus dem, was Menschen mitbringen. Ein Ehrenamtlicher grillt gerne, also wird gemeinsam gegrillt. Eine andere hilft beim Gedächtnistraining. Diese Offenheit schafft Vertrauen und Begegnungen, wie man sie heute selten erlebt. Junge Menschen unterhalten sich mit Seniorinnen und Senioren, lauschen Geschichten aus der Vergangenheit und entdecken dabei oft Gemeinsamkeiten.

 

Eine lächelnde Frau mittleren Alters mit lockigem, hellem Haar und weißer, kurzärmeliger Bluse steht draußen auf einem Bürgersteig mit Grünflächen und Gebäuden im Hintergrund.
ABOUT

Sabine Weirauch

(60) ist Dipl. Hotelière und leitet seit 2020 mit großer Begeisterung das Mehrgenerationenhaus Oldenburg. Ihre Erfahrung aus der Hotellerie bringt sie heute in die soziale Arbeit ein – mit einem feinen Gespür für Menschen, viel Offenheit und dem Anspruch, alle Besucher und Besucherinnen herzlich willkommen zu heißen.

Auch unser Stadtteil verändert sich. Früher lebten hier überwiegend ältere Menschen, heute ziehen viele junge Familien mit Migrationsgeschichte ein. Natürlich kommt es manchmal zu Missverständnissen zwischen Generationen oder Kulturen. Aber wir versuchen, Brücken zu bauen. Wir wollen Verständnis fördern, Vertrauen schaffen, wie in einer Familie.

Für viele ist unser Haus ein Stück Heimat geworden. Ein Ort, an dem Zeitung gelesen, die Mail ausgedruckt und bei digitalen Fragen geholfen wird. Unsere langen Öffnungszeiten, oft bis 18 Uhr, bieten Verlässlichkeit im Alltag. Wir sind einfach da.
Oldenburg bietet dafür ideale Bedingungen. Die Stadt ist groß genug für funktionierende Netzwerke und klein genug für persönliche Nähe. Genau diese Mischung macht unsere Arbeit und diesen Ort so besonders.
Das ist für mich eine echte Nachbarschaft: Miteinander – Füreinander.

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