„Das Spannende an unserem Lieblingsort ist, dass es ihn streng genommen nur an wenigen Tagen im Jahr gibt.“

Eine Kirche mit zwei hohen Türmen, die nachts von bunten Lichtern beleuchtet werden, die an eine Aufführung des Theaters für Jedermann erinnern, mit ein paar Menschen, die in der Nähe des Eingangs stehen. Der Himmel ist dunkelblau mit einigen Wolken.

Das „Theater für Jedermann“ macht den Langfördener Dom zur Bühne

Schauspielpassion unter freiem Himmel

Das Spannende an unserem Lieblingsort ist, dass es ihn streng genommen nur an wenigen Tagen im Jahr gibt: Denn das „Theater für Jedermann“ hat als Freilichtbühne keinen festen Sitz, sondern wird nur zu den Aufführungen vor dem Langfördener Dom aufgebaut. Damit sie möglich werden, geben wir als Mitglieder des gleichnamigen Vereins alles – Zeit, Talent und Leidenschaft.

Das „Theater für Jedermann“ kündigt sich an, wenn im Spätsommer vor dem Langfördener Dom eine Bühne mit Sitzreihen entsteht. Auf ihnen finden bis zu 800 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz, die von hier aus die beeindruckende Kulisse bewundern dürfen. Das Bühnenbild ist jedes Mal überwältigend! Dafür sorgt einerseits der neuromanische Dom aus dem Jahr 1910 im Hintergrund, andererseits die Lichtinstallation. Die Projektionen tauchen den Ort in leuchtende Farben und vermitteln eine geradezu festliche Stimmung.

Dazu kommt, dass das Schauspiel draußen unter einem sternengespickten Nachthimmel und bei sommerlichen Temperaturen stattfindet. Das Theater für Jedermann ist also wirklich ein Erlebnis. Nicht umsonst durften wir schon prominente Gäste begrüßen, darunter Bernd Busemann, der ehemalige Landtagspräsident Niedersachsens.

Bevor ein Theaterstück am Langfördener Dom gezeigt werden kann, vergeht viel Zeit. Über zwei Jahre sind die rund 100 Mitglieder des Vereins „Theater für Jedermann“ mit den Vorbereitungen beschäftigt und bilden dabei die gesamte Bandbreite des Theaters ab: Regie und Inszenierung, Schauspiel und Soufflieren, Kostüm, Maske, Requisite und Bühnenbild, Musik und Technik.

Nicht alle sind von Beginn an gleichermaßen eingebunden. Zunächst wird das Stück bei wöchentlichen Proben einstudiert. Die Schauspielerinnen und Schauspieler gehen ihre Szenen durch, sprechen die eingeübten Texte, nehmen die Anweisungen der Regie und auch die kleinen Hilfestellungen der Souffleusen auf. Im Laufe der Monate entstehen Kostüm und Bühnenbild und kristallisiert sich heraus, was es für die Inszenierung an Musik, Ton- und Lichttechnik braucht.

Wie sich das Ensemble gemeinsam entwickelt und an der Aufgabe wächst, ist schön zu sehen. Und auch, dass es dabei keinen Wettbewerb, keine Eitelkeiten gibt. Wir teilen die Leidenschaft für und die Freude am Theater – das verbindet uns, auch als Menschen über den Bühnenrand hinaus. Diese Verbindung findet im Verein „Theater für Jedermann“ einen Rahmen.

Sein Ursprung liegt in der Aufführung des Stücks „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal. Eigentlich sollte es nur ein einmaliges Ereignis sein. Im Anschluss waren aber alle so begeistert, dass klar war: Wir wollen weitermachen! 2004 wurde dann der Nachfolgeverein gegründet. Zwei Kriterien sind seitdem gesetzt. Zum einen kann sich jede und jeder einbringen, eben „Jedermann“. Zum anderen möchten wir Theaterklassiker zeigen, zu denen das Publikum schon einen Bezug hat, wie Goethes „Faust“ und Brechts „Mutter Courage“.

Wenn es dann endlich so weit ist, Dom und Bühne vom Licht zahlreicher Scheinwerfer angestrahlt werden und das neue Stück seine Premiere feiert, wird es auch mal emotional. Gemeinsam auf der Bühne zu stehen und den Applaus zu hören, ist ein berührender Moment. Dann fließen auch Tränen. Tränen der Begeisterung – bei den Mitgliedern und beim Publikum. Mehr Erfüllung geht kaum.

Eine Frau mit kurzem blondem Haar und Brille sitzt an einem Holztisch und hält sich lächelnd die Hand vors Gesicht. Im Hintergrund versammeln sich mehrere Personen in einem Raum mit holzgetäfelten Wänden, was auf ein intimes Theater für Jedermann schließen lässt.

„Stehen wir nach der Premiere gemeinsam auf der Bühne und hören den Applaus, fließen auch Tränen.“

Jutta Lüske und Petra Pekeler, „Theater für Jedermann“

Jutta Lüske und Petra Pekeler hatten beide Berührungspunkte mit der Schauspielerei, bevor sie sich im Verein „Theater für Jedermann“ engagiert haben. Jutta Lüske ist für Regie und Inszenierung zuständig, Petra Pekeler für Abendregie und Öffentlichkeitsarbeit.

Zwei Frauen stehen drinnen vor grünen Vorhängen im Theater für Jedermann. Die eine trägt eine blaue Strickjacke über einem dunklen Hemd, die andere eine schwarze Strickjacke und eine Bluse mit Leopardenmuster. Beide lächeln und tragen eine Brille.

„Viel Lärm um nichts”

Im Sommer 2025 bringt das „Theater für Jedermann“ die berühmte Komödie von William Shakespeare auf die Bühne. Es ist vom 28. bis 30. August sowie am 5. und 6. September am Langfördener Dom zu sehen.

Zum Ticketverkauf geht’s → hier

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