Bleiben Sie wachsam!

29. Oktober 2021
© Deutscher Sparkassenverlag

Wir alle können Opfer einer Betrugsmasche werden. Doch vor allem ältere Menschen sind wiederholt ein beliebtes Ziel von Kriminellen. Die betrügerischen Tricks sind derart zahl- und variantenreich, dass eine Auflistung zu weit führen würde. Von gefälschten Schecks bis hin zu falschen Polizeibeamten/-innen ist alles möglich. Zuletzt sind die Menschen in unserer Region wieder vermehrt Ziel dieser betrügerischen Anrufe. Dabei kommen zwei Methoden besonders häufig vor:

Der Begriff „Enkeltrick“ wird Ihnen sicherlich schon einmal begegnet sein. Betrüger geben sich am Telefon als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus, die dringend Geld benötigen. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Besonders häufig sind von diesen Anrufen ältere Menschen betroffen, die gutgläubig Hilfe anbieten. Dabei wird diese Gutmütigkeit schamlos ausgenutzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Nicht selten verlieren die Opfer dadurch hohe Geldbeträge und werden sogar um ihre Lebensersparnisse gebracht.

Nicht weniger hinterhältig sind die sogenannten Schockanrufe. Die Betrüger melden sich per Telefon bei ihren Opfern und behaupten, dass ein Enkel oder ein anderer naher Verwandter in einen Verkehrsunfall oder in ein Strafverfahren verwickelt sei und sich deshalb in polizeilichem Gewahrsam befinde. Die Betrüger erklären, dass gegen eine Zahlung von der Strafverfolgung abgesehen und der oder die Verwandte aus der Haft entlassen wird. Das Geld werde eine Person im Auftrag des Gerichts oder einer Behörde in ziviler Kleidung kurzfristig abholen.

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"Warnen Sie also insbesondere ältere Personen, zu denen Sie in Kontakt stehen."

Theodor Tiedeken, Leiter Compliance der LzO

 

Wie können wir uns nun am besten davor schützen, nicht gutgläubig auf diese Betrüger hereinzufallen?

Das raten die Polizei und wir Ihnen:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
  • Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an Ihren Telefonanbieter.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge, nicht zuhause auf, sondern bei Ihrer Bank.

 

„Auch wenn Sie selbst davon nicht betroffen sind, sollten Sie darauf achten, dass in Ihrem familiären oder freundschaftlichem Umfeld niemand Opfer einer Betrugsmasche wird. Warnen Sie also insbesondere ältere Personen, zu denen Sie in Kontakt stehen.“ betont Theodor Tiedeken, Leiter Compliance der LzO.

Bedenken Sie: Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Bleiben Sie wachsam!