Frauen und Finanzen

Warum Silke Dammann in ihrer Ehe finanziell gleichberechtigt war

27. September 2023

LzO-1786 Frauen und Finanzen Silke Dammann finanzielle Gleichberechtigung

©LzO/Marcus Windus

Unterhält man sich mit Silke Dammann darüber, wie in ihrer Ehe mit dem Thema Finanzen umgegangen wurde, fällt immer wieder ein Wort: Augenhöhe. Auf dieser Ebene hat sie mit ihrem Mann die gemeinsamen Finanzen geklärt. Immer schon. Und auch gegenwärtig, nachdem die Ehe längst geschieden wurde. Damals wie heute bedeutet der gleichberechtigte Umgang mit Geld für Silke Dammann finanzielle Unabhängigkeit – und damit ein selbstbestimmtes Leben.


Sie haben sich vor einigen Jahren von Ihrem Mann getrennt. Wie waren Sie während Ihrer Ehe finanziell aufgestellt?

Wir haben es damals ähnlich gehalten wie viele andere Familien und nicht genau getrennt, wer was verdient und wer was ausgeben darf. Größere Ausgaben wurden immer gemeinsam besprochen.

Als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, war unser Einkommen ähnlich hoch, somit konnten wir auch die finanziellen Verpflichtungen aufteilen. In der Elternzeit hatten wir natürlich weniger finanzielle Mittel zur Verfügung – trotzdem waren die Finanzen zwischen uns immer ausgeglichen.

Und wie sind Sie zu Entscheidungen etwa über Investitionen oder Kredite gekommen?

Mein damaliger Mann und ich haben alle finanziellen Entscheidungen auf Augenhöhe besprochen und gemeinsam getroffen. Verträge beispielsweise zu Darlehen wurden von beiden unterschrieben. Das war sehr wertvoll – ich würde es immer wieder genauso machen.

©LzO/Marcus Windus

Wie lässt sich erklären, dass sich viele Frauen auch heute noch finanziell abhängig fühlen?

 

Finanziell abhängig war ich auch – aber nicht von meinem Mann, sondern durch unsere finanziellen Verpflichtungen wie dem Haus. Ich habe immer mein eigenes Geld verdient und wäre zu jeder Zeit in der Lage gewesen, allein zurechtzukommen. Das war mir damals nicht so bewusst, heute bin ich sehr stolz darauf!

 

„Ich wäre zu jeder Zeit in der Lage gewesen, finanziell allein zurechtzukommen – darauf bin ich heute sehr stolz!“

 

Nicht erwerbstätig zu sein, ist also Teil des Problems?

Ja. Dazu kommt mein Eindruck, dass sich viele Menschen – egal ob Mann oder Frau – unter Druck setzen und sich finanziell in eine Abhängigkeit begeben, weil sie sehr hohe Ansprüche an den Lebensstandard haben. Neue Küche, großes Familienauto, jährlicher Urlaub – all diese Dinge sollen möglichst gleichzeitig finanziert werden. Das kann unter Druck setzen, besonders wenn plötzlich ein Gehalt wegfällt.

©LzO/Marcus Windus

Empfehlung von Frau zu Frau:
Größere Investitionen gut abwägen und priorisieren!

Silke Dammann ist nicht nur mental viel in Bewegung. Demnächst möchte die 44-Jährige auf eine größere Reise gehen. Und das möglichst unabhängig und flexibel. Deshalb hat sie sich einen Camper gekauft. Klar ist dabei aber: Für derartige Investitionen ist der finanzielle Puffer nicht ausreichend. Sie hat bewusst Prioritäten gesetzt und – quasi als Tausch – ihr Auto verkauft.

Sind Sie in der Partnerschaft finanziell auf Augenhöhe?

Gleichberechtigung ist wesentlich – auch finanziell. Sie haben es in der Hand: Machen Sie sich finanzfit und damit unabhängig!

Wir unterstützen Sie dabei – mit Finanzwissen und persönlicher Beratung.

Informieren Sie sich gleich hier  →.

Wo sehen Sie noch Nachholbedarf beim Thema „finanzielle Gleichberechtigung“?

In erster Linie im Gehalt. Oft verdienen Frauen immer noch deutlich weniger als die Männer – bei gleicher Tätigkeit und identischem Arbeitsvolumen. Auch Care-Arbeit, etwa die Erziehung von Kindern oder die Versorgung und Pflege von Angehörigen, sollte ganz anders anerkannt werden. Denn sie ist eine unglaublich wichtige Aufgabe, die Zeit und Kraft erfordert. Dennoch wird sie von vielen Menschen ohne jeglichen finanziellen Ausgleich geleistet oder – schlimmer noch – geht sogar mit finanziellen Einbußen einher. Das finde ich nicht richtig!

©LzO/Marcus Windus

Empfehlung von Frau zu Frau:
Mit dem (Ex)-Partner für finanzielle Fairness sorgen!

Mit ihrem Ex-Mann versteht sich Silke Dammann auch nach der Scheidung gut. Beiden ist ein harmonisches Verhältnis zueinander wichtig, nicht zuletzt wegen der Kinder. Finanziell änderte sich bei ihr nicht viel – zumal ihr Ex-Mann seine finanziellen Pflichten wie die Unterhaltszahlungen für die Kinder sehr ernst genommen hat. Ebenso selbstverständlich ist für ihn, die Kosten für das Shoppen mit den zwei Jungs oder für Ausflüge zu tragen. „Daher waren meine finanziellen Einbußen nicht so gravierend wie bei anderen Frauen“, stellt Silke Dammann fest. „Außer: Ich zahle jetzt Miete, statt die Rate für das Haus.“ Ein Wermutstropfen – denn das Eigenheim war als Altersvorsorge gedacht.

Mehr von und über Silke Dammann lesen?

→ Hier erzählt sie, warum sie finanzielle Aufklärung so wichtig findet.

Zurück zur
Übersicht