Schritt 2: sich schlaumachen
Wie auch in vielen anderen Bereichen befähigt uns finanzielles Wissen dazu, Möglichkeiten im Hinblick auf die eigenen Finanzen einzuschätzen, gegeneinander abzuwägen und die passenden für uns in Betracht zu ziehen. Beispielsweise, wenn es um Finanzierungsfragen geht. Die Voraussetzung: sich informieren. Gerade Frauen haben hier noch Nachholbedarf. So beschreibt sich nur ein Viertel von ihnen als finanziell gut informiert. 41 Prozent attestieren sich dagegen gar kein Finanzwissen oder lediglich Grundkenntnisse.¹
Dass sich Frauen weniger Wissen angeeignet haben, hat unterschiedliche Gründe. Zum einen übernehmen in vielen Beziehungen und Familien nach wie vor häufig die Männer das Management der finanziellen Verbindlichkeiten, zum Beispiel des Kredits für das gemeinsam bewohnte Eigenheim. Zum anderen wurden die speziellen Bedürfnisse von Frauen bisher nur selten ausreichend berücksichtigt.
Diese speziellen Bedürfnisse beziehen sich zum Beispiel auf die Produkte. Frauen haben etwa einen anderen Anspruch an die Geldanlage. So legen 84 Prozent bei ihren Investments nicht allein Wert auf die Rendite, sondern auch auf einen positiven Einfluss auf Umwelt und Soziales.²
Gleichzeitig unterscheidet sich ihre Lebenssituation oftmals von Männern. So verdienen Frauen noch immer durchschnittlich fast ein Fünftel weniger als Männer. Ein Ungleichgewicht, das sich auch negativ auf die finanzielle Situation im Alter auswirken kann. Zur Gehaltslücke passt zudem, dass sich jede dritte Bundesbürgerin finanziell abhängig fühlt.¹ Diese Tatsachen werden noch zu häufig unterschätzt beziehungsweise – positiv ausgedrückt – sollten unbedingt berücksichtigt werden.