Kostengünstige Speichersysteme für Windkraft und Solar

Mit VANEVO zur Energiewende

©VANEVO GmbH

Wenn die Windräder sich gerade nicht drehen oder die Sonne nicht scheint, aber trotzdem Strom benötigt wird, kommt VANEVO ins Spiel. Das Oldenburger Start-up gestaltet unsere Energiezukunft mit – durch eine weltweit patentierte Speicherlösung für erneuerbare Energien.


Allein im Landkreis Oldenburg soll sich die mit Windrädern bebaute Fläche in den nächsten Jahren verdoppeln. Was jetzt besonders gefragt ist? Clevere Ideen, mit denen sich erneuerbare Energien noch zuverlässiger und profitabler nutzen lassen. Und genau die liefert VANEVO. Das 2018 gegründete Start-up hat eine spezielle Produktionstechnologie für sogenannte Stacks entwickelt, grob übersetzt: Energiewandler. Diese sind das Herzstück von Redox-Flow-Batterien. Der Clou: Sie können überschüssige Energie aus der Produktion von Windkraft- oder Solaranlagen kostengünstig zwischenspeichern – und sie bei Bedarf wieder abgeben.

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Patent auf Produktion

Wie das funktioniert? In einer Redox-Flow-Batterie wird Energie in Flüssigkeiten (Elektrolyte) gespeichert, die dafür durch die Stacks gepumpt werden. Dabei wird elektrische in chemische Energie umgewandelt und umgekehrt. Das Standard-Speichermedium dafür sind Vanadium-Elektrolyte. Vanadium plus Evolution: Geboren war VANEVO.

Die Besonderheit des Start-ups ist sein patentierter Produktionsprozess für die Stacks: Damit können die Kosten für die entscheidende Komponente um 37 Prozent gesenkt werden. „Das ist ein echter Meilenstein, wenn man bedenkt, wie groß der Bedarf an solchen Stromspeichern bei der Produktion von erneuerbaren Energien ist“, erklärt Dr. Jan grosse Austing, Gründer und Geschäftsführer von VANEVO, den Erfolg des Start-ups. „Redox-Flow-Batterien sind und waren vielversprechend, aber noch zu teuer in der Anfangsinvestition. Wir machen diese innovative Technologie erschwinglich und wollen so einen nachhaltigen positiven Einfluss auf unsere Umwelt und Gesellschaft nehmen.“ Oldenburgs ganz eigener Beitrag zur Energiewende also.

In Tansania inspiriert

Dabei hatte Dr. Jan grosse Austing, selbst gebürtiger Dammer, erstmal andere Pläne für seine Karriere. Er studierte zunächst Mathematik und Chemie auf Lehramt und kam durch sein Freiwilligenjahr in Tansania mit dem Thema erneuerbare Energien in Berührung. Danach tauschte er das Lehramtsstudium gegen den Master-Studiengang „Regenerative Energien und Energieeffizienz“ ein – mit anschließender Promotion am Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR). Daraus entstand am Ende VANEVO.

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„Die Kostensenkung um 37 Prozent macht unsere Speichersysteme attraktiv.“

Dr. Jan grosse Austing, Gründer und Geschäftsführer von VANEVO

 

Heute hat das Start-up 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und ist immer noch in Oldenburg ansässig. „Die Stadt ist zwar kein klassischer Industriestandort, hat aber für uns sehr viele Vorteile wie das interessante Start-up-Ökosystem und der Fokus auf erneuerbare Energien. Außerdem sitzen wir in Sachen Windkraft quasi direkt an der Quelle.“ Für die patentierte Stack-Produktionstechnologie hat VANEVO bereits einige Förderungen erhalten, zum Beispiel durch die europäische Exzellenzinitiative EIC Accelerator und die NBank.

 

Aus Oldenburg in die Welt

Wo es in den nächsten Jahren hingeht? Für Dr. grosse Austing ist klar: „Wir möchten durch eine breitere Kundenbasis die technische und wirtschaftliche Funktionsfähigkeit unserer Technologie unter Beweis stellen.“ Ob im Oldenburger Land oder international – wenn es so weitergeht, findet man bald immer öfter VANEVO-Batterien, etwa neben großen Solar- und Windkraftanlagen.

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