Nachhaltige Möbel, um die Ecke produziert


An unsere Möbel stellen wir hohe Anforderungen. Sie sollen lange halten, funktional sein und dabei noch gut aussehen. Diesen Anspruch teilt auch das Familienunternehmen „Müller Small Living“. Dass seine Möbel in Bockhorn im Landkreis Friesland produziert werden, gehört dabei genauso zum Selbstverständnis wie die Devise, so nachhaltig wie möglich zu agieren. Denn das fordert nicht nur Geschäftsführer Jochen Müller.

©Foto- und Bilderwerk Oldenburg

Wie Menschen wohnen und leben, ist einem konstanten Wandel unterworfen. Derzeit wird die Miete teurer, der Wohnraum insbesondere in der Stadt immer kleiner und das Schlafzimmer dann gleichzeitig als Homeoffice genutzt: Diesen formalen wie optischen Ansprüchen müssen auch unsere Möbel gerecht werden. Jochen Müller, Geschäftsführer von „Müller Small Living“, hat sich mit seinem Familienunternehmen auf funktionale, platzsparende Möbel im Premium-Segment spezialisiert. Doch dem war nicht immer so.

 

Trend und Notwendigkeit

Seine Anfänge nahm das Unternehmen 1869, als Gerhard Wilhelm Oetken eine ehemalige Kunsttischlerei in Bockhorn übernahm. Inzwischen führt Müller den Betrieb, der seit 2018 „Müller Small Living“ heißt, in fünfter Generation. Er beschäftigt 52 Mitarbeitende, 7 Auszubildende und besitzt mehrere Design-Preise für seine Produkte. Bis heute sitzt das Unternehmen in Bockhorn, seiner Geburtsstätte. Für Müller eine Selbstverständlichkeit. „Ich wüsste nicht, was mich dazu bewegen sollte, woanders zu produzieren“, sagt er. „Es ist meine Heimat. Ich bin hier groß geworden, sie liegt mir am Herzen. Und es ist ein charmanter, schöner Standort.“

 

„Minimalismus ist ein Trend – aber auch eine Notwendigkeit.“

Jochen Müller, Geschäftsführer von „Müller Small Living“

 

Heute zeichnet der Fokus auf minimalistische Möbel das Unternehmen aus. Aber: „Es war kein strategischer Ansatz, sondern ein Entwicklungsprozess“, sagt Müller. Den Grundstein legte 1966 das stapelbare Bett von Designer Rolf Heide. Mittlerweile gilt es als Design-Klassiker, den „Müller Small Living“ inzwischen seit über 50 Jahren im Angebot hat. Danach seien immer mehr Designerinnen und Designer mit ähnlichen Ideen auf das Unternehmen zugekommen, stellt Experte Müller fest. „Mittlerweile ist Minimalismus natürlich ein richtiger Trend, aber gleichzeitig auch eine Notwendigkeit. Diesem Design-Anspruch kommen wir nach“, sagt der studierte Betriebswirtschaftler.

©Privat Müller
©Vogelsänger Studios
©Markus Löchte

Im Blick: Nachhaltigkeit und die sechste Generation

Ähnlich leidenschaftlich ist Müller beim Thema Nachhaltigkeit. Das wird nicht nur daran deutlich, dass für die Möbel ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wird. Bereits die Hälfte des Strombedarfs decken eigene Photovoltaikanlagen ab, statt Gas oder Öl verbrennt das Unternehmen zum Heizen die übrig gebliebenen Holzabfälle der Produktion. Müller ist aufgewachsen mit dieser Sorgfalt, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen. „Das ist schon seit 150 Jahren unser Ziel“, schmunzelt er. Auch seine Kundinnen und Kunden trieben das Unternehmen an, viel in diese Richtung zu unternehmen – ihnen sei Nachhaltigkeit sehr wichtig. „Sie fordern regional produzierte Möbel und möglichst wenig Ressourcenverschwendung. Und genau das fordert uns wiederum“, sagt er. Das bleibe ein kontinuierlicher Prozess.

Nicht nur durch die Bedeutung von Nachhaltigkeit hat sich das Unternehmen stetig verändert. Blickt Müller auf die Historie seines Betriebes zurück, erkennt er den enormen Wandel, den das Geschäft seit Gründung durchlaufen hat: von einer kleinen, regional tätigen Tischlerei über die Umstellung auf Serienproduktion hin zum Fokus auf minimalistische Design-Möbel. Aber was ist sein persönliches Ziel für „Müller Small Living“? „Mich motiviert es, das Unternehmen so zu leiten, dass es auch noch von einer sechsten Generation fortgeführt werden kann“, sagt Müller. „Und je besser es dasteht, desto größer ist die Chance, dass es meine Kinder übernehmen wollen.“

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