Buchtipp von Dr. Rolf Raabe
Dr. Ralf Raabe ist hauptberuflich Pädagoge. Als Germanist unterrichtet er an der BBS am Museumsdorf in Cloppenburg. Der Frühaufsteher (“viertel vor drei”) weiß aber auch die Ruhe vor dem Schulbeginn zu nutzen: Nebenberuflich studierte er Journalismus und feierte im Herbst 2019 die Veröffentlichung seines Debüt-Romans. Mit seiner Empfehlung bewegen wir uns etwas weiter in die Vergangenheit, genauer gesagt in das Jahr 1936: Damals erschien „Der schwedische Reiter“ von Leo Perutz – ein heute fast vergessener, aber zeitloser Roman. Die Geschichte zweier Männer spielt während des Krieges in Schlesien um das Jahr 1700, in dem sich die Truppen von August dem Starken und Karl dem XII. gegenüberstehen. Der seinerzeit vielgelesene Autor siedelt seine genial konstruierte Verwechslungsgeschichte in der apokalyptischen Welt des Spätbarocks an, gezeichnet von den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges. Für Raabe steht fest: „Wer nach einer spannenden Geschichte sucht, in der er sich verlieren kann, und wer es liebt, sich von Sprache verzaubern zu lassen, für den ist Leo Perutz wie ein Schatzfund auf dem Dachboden.“