BRIEFFREUNDSCHAFTEN


Die LzO-Auszubildenden 2020, haben in den vergangenen Monaten an einem Projekt gearbeitet, das nicht nur ihnen selbst viel Freude gemacht hat. Alina Lehrke, Betül Akkus und Annika Vorberger berichten davon:

In Zusammenarbeit mit der AWO hatten wir die Möglichkeit, das Projekt „Sozial ganz nah“ zu starten. Wir wollten etwas gemeinsam mit Senioren im Alten-/Wohnheim machen. Das ist uns auch in Zeiten von Corona gelungen – schauen Sie selbst.

31. März 2022

Sozial ganz nah


Es entstand der Gedanke einer Brieffreundschaft in Kombination mit einer Bastelaktion. Mit Unterstützung der AWO hat jeder von uns den Namen einer Seniorin oder eines Seniors genannt bekommen und wir haben mit einem Brief den ersten Kontakt aufgenommen. Insgesamt hatten wir 6 Monate Zeit, eine richtige Brieffreundschaft mit den Senioren aufzubauen. Und das hat sogar richtig gut funktioniert. Nach den ersten Briefen, in denen man sich gegenseitig erst einmal vorgestellt hat, folgten weitere Briefe. Wir haben uns zum Beispiel zur aktuellen Corona-Situation in den Einrichtungen, den Alltag in der Einrichtung und vor allem über die Lebenserfahrungen der Senioren ausgetauscht. Es war so schön zu sehen, dass die Senioren sich uns gegenüber so geöffnet und viele Dinge erzählt haben: alte Hobbys, Familiengeschichten sowie allerlei Berufe, die sie erlernten. Und der ein oder andere Tipp wurde uns auch mit auf den Weg gegeben.

Zu bemerken, wie die Senioren sich über dieses Projekt, über die Briefe und die damit einhergehende Abwechslung in ihrem Alltag freuen, war besonders schön. Auch unsere Vorfreude auf die nächsten Briefe war groß.

Wie bereits erwähnt, war nicht nur die Brieffreundschaft Teil des Projekts, sondern auch die Bastelaktion. Wir haben aus den Briefen die Hobbys oder Vorlieben unserer Brieffreunde erfahren. Daraus haben wir viele verschiedene Ideen entwickelt und Bastelaktionen gestartet.

   

Es wurden beispielsweise Erinnerungsboxen für die Senioren gebastelt. Diese regen an, sich an die schönen Momente ihres Lebens zurückzuerinnern. Der Blumenkorb mit dem „Glücks“-Stern war für eine Seniorin, die  leidenschaftliche Gärtnerin ist. Die beigelegten Blumensamen kann sie nun in ihrem Zimmer selbst pflanzen, hegen und pflegen. Ein selbst gemachtes Memory-Spiel erinnert am Spieleabend immer wieder an unser schönes Projekt.


Einigen von uns war es möglich, die gebastelten Werke unseren Brieffreundinnen und -freunden selbst zu überreichen (unter Einhaltung der 2G+ Regel). Man konnte die Freude der Senioren über das Geschenk sehen und es war ein wirklich schönes Gefühl, sich persönlich kennenzulernen. Das Treffen mit den Senioren hat emotional wohl jeden gerührt.

Was konnten wir aus dem Projekt mitnehmen? Für uns Azubis war es etwas ganz Neues und Spannendes eine richtige Brieffreundschaft aufzubauen. Denn in Zeiten von WhatsApp und Social Media kennen wir diese Art der Kommunikation über Briefe kaum mehr. Wir wurden durchweg positiv überrascht, wie man sich trotz des großen Altersunterschiedes verstanden hat. Die Lebensgeschichten einer völlig anderen Generation zu hören war spannend. Außerdem war es eine schöne Erfahrung, anderen eine solche Freude bereiten zu können. Das hat auch uns selbst sehr gut getan.

Auch wenn das Projekt jetzt offiziell zu Ende ist, bleiben Brieffreundschaften bestehen. Es ist uns gelungen, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen und „Sozial ganz nah“ zu sein.

Weil’s um mehr als Geld geht.

Freude für alle