Marching Bells, Snare Drum, Quint-Toms. Während die meisten Menschen mit diesen Ausdrücken wenig anfangen können (das Glossar am Ende des Beitrags klärt auf!), weiß Andrea Munderloh nicht nur genau, um welche Musikinstrumente es sich handelt. Sie kann sie auch spielen. Genauer gesagt: alle Instrumente, die der Musikzug Sillenstede benötigt. Am liebsten die Trompete.
Seit ihrem achten Lebensjahr ist Andrea Munderloh Mitglied im Verein. Wie es dazu kam? „Meine ältere Schwester hat als Erste mitgemacht. Dann folgten mein Bruder und am Schluss auch meine Eltern – es ist einfach ansteckend“, lacht sie und erzählt rückblickend: „Wenn wir am Wochenende mit dem Musikzug bei Straßenfesten und Karnevalsumzügen aufgetreten sind, war das wie ein Familienausflug.“ Auch ihre eigenen Kinder sind gewissermaßen im Verein aufgewachsen.
Dirigieren statt dominieren
Für Musik hat sich die heute 50-Jährige früh begeistert. Und dafür, mit ihr Menschen zu bewegen – im doppelten Sinne. Einerseits wortwörtlich, wenn sie als musikalische Leiterin, sogenannter „Tambourmajor“, vorneweg läuft und dem Musikzug mit Handzeichen den Takt vorgibt. Andererseits emotional:
„Ich möchte mit unserem Auftritt das Publikum berühren, darum geht es!“
Andrea Munderloh, LzO-Mitarbeiterin und musikalische Leiterin des Musikzugs Sillenstede
Wenn aus 15 Blas- und Schlaginstrumenten die Klänge von ABBAs ‚Super Trouper‘ ertönen und die Zuschauer mitreißen, ist sie in ihrem Element. Den Ton angeben, das liegt Andrea Munderloh. Immer schon hat sie verantwortungsvolle Aufgaben übernommen. Neben der musikalischen Leitung hat sie den Ersten Vorsitz des Vereins inne – organisiert Auftritte, handelt Gagen aus, führt die Fäden zusammen. Dabei legt sie kein dominantes Auftreten an den Tag. Im Gegenteil: Die patente Frau ist bestimmt, aber gleichzeitig behutsam. Sie will Menschen nichts diktieren, sondern in ihrem Enthusiasmus mitnehmen. Der Zusammenhalt oder besser das Zusammenspiel aller ist ihr wichtig. „Ich bin ein totaler Team-Player“, sagt Munderloh von sich. „Im Verein ebenso wie im Job.“