Seit mittlerweile zwölf Jahren gehört Pflug zum Ensemble der August-Hinrichs-Bühne, die an das Oldenburgische Staatstheater angeschlossen ist. Im Kleinen Haus tritt er regelmäßig vor über 300 Zuschauerinnen und Zuschauern auf und übernimmt dabei auch Hauptrollen, wie zuletzt bei „All ünner en Dannenboom“. Obwohl es sich um ein Amateurtheater handelt, gibt es durchaus professionelle Strukturen: „Vor einer Premiere proben wir sechsmal die Woche“, gewährt Pflug einen Einblick. „Zeit für Privatleben bleibt in dieser Phase kaum. Doch schon der erste Applaus entschädigt für die Strapazen.“ Lampenfieber kenne er indes nicht, das Spiel mit dem Publikum sei ihm immer leichtgefallen. „Die Reaktionen aus dem Saal machen für mich einen großen Reiz aus“, erzählt der erfahrene Schauspieler.
„Schon der erste Applaus entschädigt für alle Strapazen.“
Im Einklang Bühne und Beratung
Was zunächst wie ein Widerspruch zum Arbeitsalltag in einer Sparkasse klingt, stellt sich bei näherer Betrachtung als gute Ergänzung heraus: „Ich konnte meine Theatererfahrung durchaus im Beruf nutzen“, berichtet der Finanzexperte. In der Beratung sei ihm Augenhöhe immer wichtig gewesen – und das Theater biete viele Möglichkeiten, sich in andere Personen hineinzuversetzen und ihre jeweiligen Blickwinkel zu verstehen. Zu seinen Kundinnen und Kunden habe er deshalb immer schnell einen guten Draht gehabt, Beratungsgespräche seien ihm leichtgefallen.
Klaus Pflug vereint viele unterschiedliche Attribute auf sich, ein Mann der Extreme ist er jedoch nicht. Vielmehr hat er seine Berufungen früh gefunden und konnte so verschiedene Interessen wie Sparkasse und Schauspiel miteinander in Einklang bringen. Diese Kombination bereitet ihm auch nach vierzig Jahren noch viel Freude – und so führt der Weg von Klaus Pflug sicherlich noch oft vom Schreibtisch ins Rampenlicht.
©Lukasz Lawicki/Staatstheater Oldenburg