„Das ist mein Oldenburg – seit mehr als 30 Jahren“

22. August 2021
Blick auf den Bahnwasserturm im Hafengebiet © Hans-Jürgen Zietz

Gastfreundschaft wird auch in der Stadt Oldenburg gelebt! Barbara Schmitz-Lenders vom Theater Laboratorium beschreibt, wie sie ihre Wahlheimat erlebt…

Vom Niederrhein kommend, hat Oldenburg mir den Empfang vor mehr als 30 Jahren leicht gemacht: Das Land ist hier fast genauso flach wie in meiner Heimat! Das mag ich. Nach fünf Jahren Zwischenstopp im bergigen Stuttgart wurde das Fahrradfahren hier wieder so herrlich leicht. Ich mochte es sehr, mit meinem Fahrrad vor der inzwischen leider demontierten Cäcilienbrücke an der roten Ampel zu stehen und zu zählen, wie viele Fahrräder sich dort innerhalb weniger Minuten ansammelten. Oft habe ich bei 100 aufgehört zu zählen und den Augenblick genossen, wenn die Schranke sich öffnete und sich eine Flut von Fahrrädern auf die Straße ergoss. Mit eigener Grünphase. Das kannte ich nicht.

Das ist ein gutes Zeichen für eine menschenfreundliche, umweltbewusste Stadt!

An der Hunte © Hans-Jürgen Zietz

Zutaten


Zubereitung


Gastfreundschaft wird auch in der Stadt Oldenburg gelebt.

Barbara Schmitz-Lenders

Meine Spaziergänge führen mich häufig vom Cäcilienpark durch das Eversten Holz zum Schlossgarten und ich genieße es, mitten in der Innenstadt so viel Grün um mich zu haben. Alte Bäume über mir, die Jahreszeiten spürbar um mich herum und Luft zum Atmen und zur kurzen Erholung, fast wie ein kleiner Urlaub. Und wenn die Sehnsucht nach dem guten alten Rhein aufsteigt, dann fahre ich mit dem Fahrrad an die Hunte – kleiner, langsamer und bescheidener fließt sie dahin, aber ebenso wohltuend und beruhigend.

Wochenmarkt mitten in der Stadt © Stadt Oldenburg

Auf der Suche nach einer gemütlichen Tasse Kaffee und köstlichem (auch veganem) Kuchen lande ich gerne bei „Kaffee & Kleid“ in der Kurwickstraße oder im „Saltkrokan“ in der Burgstraße sowie im „Appeltje“ in der Bergstraße und in einigen anderen kleinen Cafés mit persönlicher und liebevoller Ausstrahlung. Ich mag die familiäre Stimmung Oldenburgs. Nicht dörflich klein und doch sehr persönlich und vertraut. Man kennt sich und begegnet sich – ob in der Fußgängerzone oder auf dem Wochenmarkt. Auf dem Pferdemarkt gibt es zum Beispiel den Wagen mit italienischen Spezialitäten. Meine Bestellung „zwei Americano ohne alles“ muss ich schon lange nicht mehr aussprechen, man kennt sich und als an Heiligabend vor zwei Jahren die Belegschaft dort Weihnachtslieder anstimmte und die Gäste an den Stehtischen in den Gesang mit einfielen, wusste ich: Hier bin ich zu Hause! Das ist die Atmosphäre, die ich liebe: herzlich, humorvoll, verbindend und stimmungsvoll. Das geht auch im angeblich so kühlen Norddeutschland.

Und natürlich ist für mich das „Theater Laboratorium“ genauso eine Heimat: ein Ort der Begegnung, der fröhlichen, melancholischen und berührenden Momente lebendiger Kultur, die wir mit unserem Publikum gemeinsam schaffen und genießen. Ein lebenswerter Ort, genauso wie die Stadt Oldenburg und das Umland mit seinen zauberhaften, saftigen Wiesen und Moorlandschaften. Und ganz viel Himmel …

Barbara Schmitz-Lenders, diplomierte Puppenspielerin © Barbara Schmitz-Lenders

Barbara Schmitz-Lenders (57) leitet gemeinsam mit Pavel Möller-Lück seit 1994 das „Theater Laboratorium“ in Oldenburg. Diplomierte Puppenspielerin, vier Kinder, zwei Enkel und an die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie arbeitet als Schauspielerin und Figurenspielerin, in der Regie, im Figurenbau und in der Organisation des Theaters. Das „Theater Laboratorium“ verfügt über 182 Sitzplätze und spielt pro Jahr rund 250 Vorstellungen für etwa 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. theater-laboratorium.org

 

Noch mehr Daten und Fakten zu Oldenburg finden Sie in unserem Beitrag: Faktastisches Oldenburger Land (hier klicken)