Einsatz für die Ewigkeit

15. Januar 2021
© denkmal3D

Es ist ein großer Kontrast. Oberhalb der Baugrube steht schweres Gerät, von Radlader bis Schaufelbagger. Hier unten, ein paar Meter tiefer, sind feinere Instrumente gefragt. Mit einem feinen Pinsel legt Falk Näth Bruchstücke einer Amphore frei. Volker Platen hingegen benutzt einen Laserscanner. Mit ihm kann er alles erfassen – vom Streichholz bis zur Burganlage. In diesem Fall: Mauerreste einer mittelalterlichen Behausung.

Archäologe Näth und Vermessungsingenieur Platen sind die Geschäftsführer der denkmal3D GmbH aus Vechta. Sie haben sich auf 3D-Vermessung archäologischer Projekte spezialisiert. Dieses Verfahren hat eine ganze Reihe von Vorteilen. Entscheidend für Auftraggeber: Es geht viel schneller als die herkömmlichen Methoden. Der Laserstrahl erfasst eine Million Punkte pro Sekunde. “Mit dem Maßband war ich nicht ganz so schnell”, schmunzelt Platen. Dieses enorme Tempo reduziert die Arbeitszeit von Wochen oder Monate auf ein paar Minuten.

Auch die Ergebnisse lassen sich vielfältiger verwenden. “Nehmen wir das Beispiel ‘Seute Deern’, erläutert Näth. “Das Schiff ist ein konstruktiver Totalschaden. Irreparabel. Doch auf Basis unserer Messungen kann es nachgebaut und damit erhalten werden.” Ein spannendes Projekt läuft auch vor der eigenen Haustür: ein zweitausend Jahre alter Bohlenweg zwischen Diepholz und Lohne. Später soll daraus ein Erlebnispfad entstehen. “Das ist ideal: Geschichte rekonstruieren und zugänglich machen – so wird sie lebendig.”

Hier in der Baugrube sind Näth und Platen bald fertig. Erfahrbar wird an dieser Stelle leider wenig: Die Bodenplatte für eine neues Gebäude wird die Fläche vollständig versiegeln. Dafür darf dann das schwere Gerät wieder ran.

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