Unerkannt systemrelevant
Bei den vielen Plänen und Strategien zur Bekämpfung des Corona-Virus blieben Tischlereien bisher unberücksichtigt. Fräsen und Sägen schienen keine geeignete Antwort auf eine Pandemie zu sein. Doch in Ganderkesee hat sich herausgestellt: Genau das sind sie.
“Es begann ganz harmlos“, erzählt Ronald Holscher. “Auf Anfrage hatten wir ein paar Spuckschutzwände produziert. Aber als wir einen Instagram-Account erstellt und Bilder gepostet haben, sprang plötzlich die Nachfrage an.” Fortan war die CNC-Fräse im Dauereinsatz und produzierte Elemente aus Holz und Acrylglas für Praxen und Verkaufsräume von Ärzten und Apotheken, für den Handel und Büros. “Man kann sich natürlich auch Plastik aus China schicken lassen”, ist sich Holscher bewusst, “aber unsere Produkte haben eine andere Qualität. Und das sehen die Kunden auch.”
Reich ist der Betrieb mit den Elementen zwar nicht geworden, aber das zehnköpfige Team war immer gut ausgelastet. Und wer weiß? Beim nächsten epidemiologischen Ernstfall gelten Tischlereien vielleicht als systemrelevant. Denn in Ganderkesee hat sich gezeigt: Genau das sind sie.