Sie sind Teil einer Dreierspitze in Ihrer Abteilung, allerdings arbeiten Sie als Einzige nicht in Vollzeit. Was braucht es, damit „Führen in Teilzeit“ gelingen kann?
Man braucht ein klares Verständnis dafür, dass man weniger Zeit zur Verfügung hat und deshalb nicht dieselbe Präsenz wie andere im Team zeigen kann. Ich habe meine Arbeitszeiten klar kommuniziert – diese auch kontinuierlich einzuhalten, ist dann jedoch genauso wichtig und sehr herausfordernd. Zusätzlich erhalte ich starke familiäre Unterstützung.
Wenn Sie zurückblicken: Welche Faktoren haben Ihnen bei Ihrem Weg geholfen?
Ich war in der glücklichen Lage, viele Fürsprecherinnen und Unterstützer im Hause der LzO zu haben. Diese haben mich immer wieder ermutigt, Neues zu wagen und auszuprobieren. Insbesondere habe ich diese Wertschätzung auch nach der Geburt meiner Kinder erfahren – ich konnte nach der Elternzeit mit verringerter Stundenzahl in meine alte Position zurückkehren.
Bringen Sie als Frau andere als traditionell Männern zugeschriebene Fähigkeiten mit, um Ihren Job erfolgreich auszuüben?
Ich würde mich als sehr empathisch bezeichnen, was im Umgang mit unserer Kundschaft sehr wichtig ist, aber auch im Umgang innerhalb des Teams. Ich bin außerdem der Meinung, dass ich unterschiedliche Stimmungen innerhalb des Teams oder innerhalb von Gesprächsrunden gut einschätzen kann.
Ist ein gutes Zeitmanagement grundsätzlich eine Stärke von Frauen?
Ich denke, das kann man nicht pauschal beantworten. Oft ist es so, dass Frauen aufgrund der Verantwortung mit Familie, Haushalt, Beruf einen Einklang finden müssen und gezwungen sind, sich zeitlich zu organisieren.
Wie schaffen Sie es, Führungsposition und Familienleben zu vereinbaren?
Ich habe unter anderem die Unterstützung von meiner Familie und meines Teams, die mir für gewisse Aufgaben den Rücken freihalten. Es ist wichtig, eine Balance zu finden und nicht zu versuchen, es immer allen recht zu machen. Stattdessen sollte man auch sich selbst im Blick zu haben.