Auf den flüchtigen Blick scheint es, als ob die Skulpturen losgelöst vom Gegenständlichen sind. Doch wer beim Ausstellungsrundgang in der Städtischen Galerie Haus Coburg innehält, macht trotz der weitgehenden Abstraktion den Bezug zum menschlichen Körper aus. Das Besondere an der umfassenden Werkschau der Bildhauerin Marianne Mangels, die bis zu ihrem Tod 1990 in Delmenhorst lebte: Ihr Œuvre trifft auf die Exponate ihrer Zeitgenossin Louise Stomps. Beide Bildhauerinnen verbindet, dass sie ihre künstlerische Praxis in Berlin begründeten und sich als erste Frauen in der Weimarer Republik abstrakten Formen zuwandten.

Wo Kunst gut auftritt

Viele der Werke der beiden Künstlerinnen waren bislang sehr selten oder noch nie öffentlich zu sehen. Jetzt können die großen Plastiken frei im Raum stehend auf die Ausstellungsgäste wirken, während die etwas kleineren Figuren in hohen grünen Metallregalen gezeigt werden. Diese Art der Präsentation wurde ganz bewusst gewählt, damit sich die Besuchenden ein bisschen wie in einer Werkstatt fühlen. Dies passt gut zum Konzept der Städtischen Galerie in der ehemaligen Bürgervilla: Kunst soll so lebendig wie möglich vermittelt werden und lange nachhallen.

© Felix Wenzel

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