Erfahrung in jedem Handgriff
An ihre Anfänge erinnert sie sich noch gut: „Ich habe mich gefühlt wie eine weitere Patientin, so wenig kannte ich mich aus“, lacht sie. Das hat sich deutlich geändert. Heute strahlt Olga Weigant eine große Sicherheit aus, man spürt ihre Erfahrung bei jedem Handgriff, in ihren Einschätzungen und Erzählungen. Dabei entsteht das Bild einer Person, die einen sehr anspruchsvollen, mitunter anstrengenden Beruf ausübt – die sich damit aber wohlfühlt. „Das ist eben das, was ich mache“, will sie die Sache nicht zu groß machen, auch wenn man – zurecht – ein kleines bisschen Stolz spüren kann.
Die Nachtschicht ist besonders lang, sie dauert von 20 Uhr bis 6 Uhr. Zudem stellt sie hohe Anforderungen an den Biorhythmus, der sich stark umstellen muss. Dennoch mag die dreifache Mutter diese Dienstzeiten und übernimmt sie häufig. Nicht zuletzt, weil sie sich durchaus mit Familie vereinbaren lassen: „Ich kann bei diesem Modell tagsüber für meine Kinder da sein, das empfand ich immer als Privileg“, erzählt sie. Die älteste Tochter hat inzwischen ein Lehramtsstudium aufgenommen, die beiden Jüngeren wissen die Anwesenheit der Mutter jedoch zu schätzen, wenn sie aus der Schule kommen. Dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschlafen ist, hat Olga Weigant ihrem geringen Schlafbedürfnis zu verdanken: „Mit drei bis vier Stunden komme ich gut aus“, erzählt sie. Und bestätigt damit Einschätzungen von Experten wie dem Schlafmediziner Dr. Klaus-Dieter Wolgast.