Wundermittel Wasser


Der Nordwesten ist die Heimat des „Schietwetters“. Nieselregen zählt hier fast als Sonnenschein und bei Orkanböen steigt niemand gleich vom Rad. Wie kann es also sein, dass auch hier bereits Vorboten des Klimawandels zu sehen sind? Ausgetrocknete Bachläufe, abgestorbene Bäume und trockengefallene Moore, aber auch Überschwemmungen und Sturmfluten zeugen davon, dass wir ebenso davon betroffen sind. Bisher nur leicht – aber mit klarer Tendenz. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) setzt alles daran, diesen Herausforderungen zu begegnen.

16. März 2022

Wasserhahn laufend

Was also ist Wasser? Die korrekte Bezeichnung lautet Dihydrogenmonoxid, eine Verbindung aus den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff, würden Chemiker darauf antworten. Das ist faszinierend genug, wenn man genauer darüber nachdenkt. Aber Wasser ist noch viel mehr: Es dient uns als lebenswichtiger Energielieferant, wir nutzen es für unsere Körperhygiene, genießen das kühle Nass in unserer Freizeit, befahren es als Wasserstraße oder setzen es als Rohstoff ein. Zudem ist es ein ökologisch wichtiger Lebensraum. Und nicht zu vergessen: Der Mensch besteht – abhängig von seinem Alter – zu 50 bis sogar 80 Prozent aus dieser kostbaren Ressource. Es ist daher wenig überraschend, dass Wasser als Ursprung und Grundlage allen Lebens gilt.

Unverzichtbar und unterschätzt

Trotz seiner existenziellen Bedeutung ist es allerdings nicht so, dass dieses Wundermittel im Alltag sonderlich gewürdigt würde. „Wasser kommt aus der Wand und verschwindet wieder in der Wand“, beschreibt Gunnar Meister, Sprecher des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV), das Phänomen. „Die ständige Verfügbarkeit und die einfache Handhabung haben dazu geführt, dass die Wertschätzung mit der Zeit immer weiter gesunken ist.“

Das war einmal anders. Der OOWV wurde 1948 gegründet, um sauberes Trinkwasser für alle zu garantieren. In der Nachkriegszeit war es in der Wesermarsch noch üblich, Wasser aus den Straßengräben zu schöpfen. Die Folge: Infektionskrankheiten wie Malaria breiteten sich aus. Erst durch die koordinierte und kontrollierte Wasserversorgung wurde diese Misere beendet. Sie war ein Segen für die Menschen.

 

„Die Wertschätzung für Wasser ist immer weiter gesunken.“

Gunnar Meister (OOWV)

 

Das war einmal anders. Der OOWV wurde 1948 gegründet, um sauberes Trinkwasser für alle zu garantieren. In der Nachkriegszeit war es in der Wesermarsch noch üblich, Wasser aus den Straßengräben zu schöpfen. Die Folge: Infektionskrankheiten wie Malaria breiteten sich aus. Erst durch die koordinierte und kontrollierte Wasserversorgung wurde diese Misere beendet. Sie war ein Segen für die Menschen.

Neue Gewiss- und Gewohnheiten

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Qualität des Wassers immer besser. Heute ist es eines der am besten kontrollierten Lebensmittel. Zudem unterhält der OOWV eine leistungsfähige Infrastruktur, die die Versorgung im Oldenburger Land jederzeit sicherstellt. Für die Menschen hier ist sauberes Trinkwasser deshalb eine alltägliche Selbstverständlichkeit.

Doch die Frage ist: Bleibt das so? Der Nordwesten Deutschlands ist zwar eine wasserreiche Region, doch der globale Klimawandel macht an ihren Grenzen nicht Halt. Schon jetzt sind erste Auswirkungen zu spüren. Welche genau erfahren Sie im Beitrag „10 Fakten zum Klimawandel“. Es sieht so aus, als müssten wir unsere Gewiss- und Gewohnheiten rund um das „Dihydrogenmonoxid“ anpassen. Klar ist in jedem Fall: Das Wundermittel Wasser können wir gar nicht genug wertschätzen.

Bildnachweise: ©kaboompics.com und Samad Deldar von pexels

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