Logistik mit Aussicht

19. März 2021
© Thorsten Bruns

Ruhig liegt die 86 Meter lange “MS Saturn” im Wasser vor der Oldenburger Schleuse. Im offenen Laderaum stehen mehrere Container, das Ziel heißt Rotterdam. Leichte Wellen plätschern gegen die Bordwand, am Himmel kreischt eine Möwe. Was für die einen maritime Romantik vermittelt, das ist für Binnenschiffer normaler Arbeitsalltag.

“Die Ware muss von A nach B, das unterscheidet uns nicht groß von Güterzug und Lastwagen”, kommentiert Kapitän und Schiffseigner Jörg Lüpkes. “Aber glauben Sie mir: Ich bin froh, dass ich nicht auf der Autobahn unterwegs bin!”

Wer sich von der “Saturn” aus umschaut an diesem Sommermorgen, auf das Wasser und andere Boote, auf winkende Kinder am Ufer, versteht den Gedanken sofort. “Aber man darf sich nichts vormachen. Der Zeitdruck wird immer größer, die Konzentration muss immer hoch sein, unsere Arbeitswoche hat sieben Tage.”

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Doch Lüpkes beschwert sich nicht: “Ich habe das Glück, dass ich meinen Job sehr gerne mache.” Und er sieht einen tieferen Sinn darin. Ein Binnenschiff ersetzt etwa 100 Lastwagen, obwohl der Motor mit 800 PS nur doppelt so stark ist wie der eines Lkw. “Das ist eine enorme Entlastung für Straßen und Umwelt.”

Apropos Umwelt: Wie empfindet man die Fahrt durch das Oldenburger Land? Wird es irgendwann langweilig? “Nö”, antwortet Jörg Lüpkes – und macht unserer Region damit vielleicht das kürzeste aller Komplimente. Dann brummt der Schiffmotor wieder auf. Rotterdam wartet nicht.

Interview mit Jörg Lüpkes: “Früher ist die ganze Familie mitgefahren.” (hier klicken)