Von Industriecharme, Graftgrün und Herzlichkeit


Warum ich als gebürtiger Bremer mein Herz an Delmenhorst verloren habe? Ganz klar wegen des Charmes seiner Bewohner:innen. Sie sind zugänglich, warmherzig. Hier zählt Zusammenhalt. Die Stadt hat mich mit offenen Armen empfangen und mir immer ein gutes Gefühl gegeben.

10. Juni 2022

©Stadt Delmenhorst
©Wilhelmine Wulff, Wikimedia
©Helmut Hein

Was mich nach Delmenhorst geführt hat, ist genauso kurios und genial wie mein weiterer Werdegang: eine Softeismaschine! Mit Anfang 20 hatte ich sie mir gemeinsam mit einem Bekannten angeschafft und mitten auf dem Marktplatz den idealen Standplatz gefunden. Hier finden im Sommer das Stadtfest und im Winter der Weihnachtsmarkt statt. Im Frühjahr und Herbst ist der Kramermarkt natürlich ein Highlight.

Die Delmenhorster wissen eben gemeinsam zu feiern – das durfte ich in den 22 Jahren hautnah erleben, in denen ich in der Kult-Disko „La Palma“ aufgelegt habe. Seit 1969 war ich fast jeden Abend da und habe den Laden nie leer gespielt. Noch heute bin ich durch diese Zeit über Generationen hinweg bekannt und manchmal als DJ aktiv.

Aber die Stadt hat auch ohne Feste ihre Reize: zum Beispiel das denkmalgeschützte Ensemble aus Jugendstil-Rathaus und Wasserturm, der Charme des „Nordwolle“-Fabrikgeländes mit seinem Museum für Industriekultur und die „Mili“. Die stillgelegte Militärbadeanstalt ist mittlerweile ein schöner See, eingebettet in saftiges Grün. Entlang der Delme und um das Gewässer herum zu laufen bietet sich für einen ausgedehnten Spaziergang an. Gleiches gilt für den Hasport See mit seiner parkähnlichen Umgebung.

„Delmenhorst und ich – das kann ich gar nicht mehr getrennt denken.“

Helmut Hein, Ur-Delmenhorster und Kult-DJ

Überhaupt bleiben die Reize der Natur in und um Delmenhorst oft unbemerkt. Am liebsten mag ich die Graftanlagen. Wie das blüht im Frühjahr, unglaublich! Ich kenne jeden Grashalm zu jeder Jahreszeit, so viel Zeit verbringe ich hier. Mit seiner historischen Burginsel, dem Barfuß- oder Trimmdich-Pfad, mit Minigolf und Spielplatz bietet der Park Aufenthaltsqualität für alle.

Hier sammle ich viele Eindrücke und Bildmotive, die ich für das „Deldorado“ verwerten kann. Oft treffe ich dabei auf bekannte Gesichter, die mich munter grüßen und mir vermitteln dazuzugehören.

Delmenhorst und ich – das kann ich gar nicht mehr getrennt denken. Und freue mich, wenn mir die Bewohner das Gefühl geben, dass es ihnen genauso geht. Wie sagt der Claim der Stadt so schön: Delmenhorst verbindet!

©Helmut Hein
©Privat

Wäre Helmut Hein (77) nicht in Bremen geboren und aufgewachsen, würde man ihn ohne zu zögern als „Ur-Delmenhorster“ bezeichnen. Als DJ der legendären Disco „La Palma“ entdeckte er sein Talent, Menschen anzuziehen und zu (unter)halten. Nach wie vor kommt er viel herum – heute als Gesellschaftskolumnist und Fotoredakteur des Stadtmagazins „Deldorado“ – und kennt Stadt und Leute wie kein anderer.

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