Money Talks: Frauen und Finanzen

Sich finanziell stark machen

7. Dezember 2023

©LzO/Marcus Windus

Die Beschäftigung mit Finanzthemen fällt vielen Menschen nicht leicht. Studien zeigen, dass vor allem Frauen die Auseinandersetzung mit ihrer finanziellen Situation und deren aktive Gestaltung seltener angehen. Dabei sind die Hürden meist nur gefühlt und die Aussichten vielversprechend: nämlich (mehr) finanzielle Unabhängigkeit und damit ein gutes Geld-Gefühl.


Viele von uns kennen das: Wir haben uns fest vorgenommen, ein wichtiges Vorhaben in die Tat umzusetzen – und tun es dann doch nicht. Oder machen sogar das Gegenteil. Zum Beispiel wollen wir uns gesünder ernähren, sitzen aber trotzdem abends mit einer Tüte Chips auf dem Sofa. Auch beim Thema Finanzen gilt: Uns ist klar, dass wir uns darum kümmern sollten, schieben es aber auf die lange Bank.

Dabei ist so wesentlich, dass wir uns ernsthaft mit unserer finanziellen Situation auseinandersetzen. Mit Entscheidungen, die wir heute treffen, können wir unser Morgen gestalten. Vermögen lässt sich aufbauen, die Vorsorge fürs Alter treffen, ein Risiko absichern. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass wir – anders als auf viele Dinge im Leben – einen großen Einfluss auf die Zukunft haben.

Und entgegen aller Vorurteile gegenüber Finanzthemen: Sie zu durchdringen ist gar nicht so schwer! Sich Finanzwissen anzueignen, befähigt zu durchdachten Entscheidungen. Es gibt Sicherheit und macht unabhängig(er). Kurzum: Es lohnt sich!

Also los geht’s:

Schritt 1: einen Durchblick verschaffen

Wie hoch ist mein Einkommen, wie groß mein Vermögen? Welche regelmäßigen Kosten habe ich, welche Anschaffungen plane ich, kommen Investitionen auf mich zu? Kann ich monatlich eine bestimmte Summe zum Sparen oder als Anlage zurücklegen? Das „ich“ ist der springende Punkt. Nur wer Ordnung in seine Finanzen bringt, legt damit die Basis, um selbst zielführende Entscheidungen treffen zu können. Für sich, für die eigene Zukunft und finanzielle Unabhängigkeit.

Dabei hilft die prämierte Sparkassen-App der LzO. So meldet der „Kontowecker“ etwa Geldeingänge oder das Überschreiten des Limits. Gleiches gilt für die Kreditkarte und das Depot. Durch die Option des „Multibankings“ können sogar Konten anderer Banken in der App integriert werden. Mit Tools wie dem Finanzplaner der LzO kommt noch mehr Übersicht in die Finanzen.

Money Mindset

Schon gewusst? Allein die innere Haltung kann sich auf unser Verhältnis zum Thema Geld auswirken. Ist sie positiv, beschäftigen wir uns aktiver mit unseren Finanzen und eignen uns Wissen dazu an. Der positive Effekt: mehr Wissen führt zu (mehr) finanzieller Unabhängigkeit.

Schritt 2: sich schlaumachen

Wie auch in vielen anderen Bereichen befähigt uns finanzielles Wissen dazu, Möglichkeiten im Hinblick auf die eigenen Finanzen einzuschätzen, gegeneinander abzuwägen und die passenden für uns in Betracht zu ziehen. Beispielsweise, wenn es um Finanzierungsfragen geht. Die Voraussetzung: sich informieren. Gerade Frauen haben hier noch Nachholbedarf. So beschreibt sich nur ein Viertel von ihnen als finanziell gut informiert. 41 Prozent attestieren sich dagegen gar kein Finanzwissen oder lediglich Grundkenntnisse.¹

Dass sich Frauen weniger Wissen angeeignet haben, hat unterschiedliche Gründe. Zum einen übernehmen in vielen Beziehungen und Familien nach wie vor häufig die Männer das Management der finanziellen Verbindlichkeiten, zum Beispiel des Kredits für das gemeinsam bewohnte Eigenheim. Zum anderen wurden die speziellen Bedürfnisse von Frauen bisher nur selten ausreichend berücksichtigt.

Diese speziellen Bedürfnisse beziehen sich zum Beispiel auf die Produkte. Frauen haben etwa einen anderen Anspruch an die Geldanlage. So legen 84 Prozent bei ihren Investments nicht allein Wert auf die Rendite, sondern auch auf einen positiven Einfluss auf Umwelt und Soziales.²

Gleichzeitig unterscheidet sich ihre Lebenssituation oftmals von Männern. So verdienen Frauen noch immer durchschnittlich fast ein Fünftel weniger als Männer. Ein Ungleichgewicht, das sich auch negativ auf die finanzielle Situation im Alter auswirken kann. Zur Gehaltslücke passt zudem, dass sich jede dritte Bundesbürgerin finanziell abhängig fühlt.¹ Diese Tatsachen werden noch zu häufig unterschätzt beziehungsweise – positiv ausgedrückt – sollten unbedingt berücksichtigt werden.

Schritt 3: individuelle Lösungen finden

Denn klar ist: Die persönliche Lebenssituation einer Frau hat Auswirkungen auf ihre Finanzen. Abhängig von Lebensbereich und -phase rücken jeweils andere Themen in den Vordergrund und damit auch andere finanzielle Überlegungen und Lösungen.

Wenn es um Arbeit und Finanzen geht, stellt sich etwa die Frage: Kann ich einen Teil meines Einkommens zurücklegen? Welche Form des Vermögensaufbaus ist geeignet und entspricht meinen Anforderungen, beispielsweise in puncto Nachhaltigkeit und Risikobereitschaft? Apropos Sicherheit: Ein Leben lang seinem Beruf nachgehen zu können, ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig. Eine ähnliche Abschätzung müssen Frauen vornehmen, wenn sie eine Selbstständigkeit in Erwägung ziehen. Für diesen Schritt entscheiden sich immer mehr Frauen. Wie ließe sie sich finanzieren? Und welche Optionen der Absicherung gäbe es?

©LzO/Marcus Windus

4,7 Millionen

Frauen legten ihr Geld 2022 laut dem Deutschen Aktieninstitut in Aktien, Aktienfonds oder ETFs an. Damit ist lediglich jede neunte Frau eine Anlegerin im Vergleich zu jedem fünften Mann.

Steht die Familie im Fokus, verändern sich die Ansprüche. Die eigene finanzielle Unabhängigkeit sollte man auch in der glücklichsten Partnerschaft nie aus dem Blick verlieren. Es ist legitim, sich dazu Gedanken zu machen und diese auch offen anzusprechen. Dabei geht es zum Beispiel um den Umgang mit Teilzeitarbeit und Elternzeit, die weiterhin mehrheitlich von Frauen übernommen werden. Während bei ihnen jede zweite nicht in Vollzeit arbeitet, sind es bei den Männern gerade einmal 13 Prozent.³ Die dadurch entstehenden Rentenlücken gilt es wieder zu schließen – am besten im gegenseitigen Austausch.

Immer eine bedeutende Rolle spielt die persönliche Altersvorsorge. Zwar bietet die Grundrente seit 2021 eine gewisse Absicherung gegen Altersarmut, jedoch bewegt sie sich auf keinem erstrebenswerten Niveau. Auch an dieser Stelle hilft der Blick auf die persönliche Situation: Wie stelle ich mir mein Alter vor? Was will ich mir dann ermöglichen? Davon ausgehend sollte man sich – je früher, desto besser – um geförderte und/oder private Zusatzvorsorge kümmern und sich nicht auf das Einkommen der Partnerin oder des Partners verlassen. Der Traum von der ewigen Liebe gehört für viele zu den Eckpfeilern des Lebens, als Baustein für die Altersvorsorge eignet er sich jedoch nicht.

Die Belohnung: ein gutes Geld-Gefühl

Der Blick auf die eigenen Finanzen mag nicht zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehören. Geht man das Thema aber schrittweise an und bezieht die Expertise anderer ein, wachsen das Wissen und die Handlungsfähigkeit, in der Folge die Unabhängigkeit und idealerweise das Vermögen. Ein gutes (Geld-)Gefühl! Der beste Zeitpunkt dafür? Ist genau jetzt!

 

¹ Studie „Mastercard Womenomics“ (2022)
² Studie „Female Finance“ des Sparkassen Innovation Hub (2022)
³ Mikrozensus 2022 des Statistischen Bundesamtes

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