Und wie gestaltet sich in der Praxis, diesen Raum einzunehmen?
Ich muss verstehen, dass meine Stimme von meinem Geist abhängig ist. Bin ich körperlich oder mental angespannt, gehen auch meine Stimmbänder auf Spannung. Gerade bei Frauen bedeutet das dann häufig, dass sie auf der Bühne stehen, mit einer viel zu hohen Stimme sprechen und atemlos werden. Das strahlt keine Kompetenz aus. In einem solchen Fall hilft es schon, die Körperhaltung zu verändern. Die erwähnten kleinen Kniffe bestehen dann darin, die Schultern zu senken und das Brustbein „stolz“ zu heben – dann entspannt sich das Nervensystem und auch die Spannung der Stimmbänder verringert sich. Ich spreche dann mit meiner eigentlichen, charakteristischen Stimme. Und das Erkennen dieser Stimme in einer aufregenden Situation ist ein guter Start.
„Die Körperhaltung ist der einfachste Hebel,
etwas zu verändern.“
Birte Heckmann, Stimmtrainerin
Welche Rolle spielt denn die Körperhaltung bei einem präsenten Auftreten?
Die Körperhaltung ist der einfachste Hebel, etwas zu verändern. Kommen wir auf unser Praxisbeispiel der anstehenden Präsentation zurück: Schaue ich direkt davor auf mein Handy, ist mein Kopf nach unten geneigt. Der Kehlkopf, in dem sich mein Stimmapparat befindet, ist dadurch zusammengequetscht. Fange ich dann an zu sprechen, kann ich mein volles Potenzial nicht ausschöpfen.