LzO-Vorständin Tanja-Vera Asmussen empfiehlt: „Starten Sie jetzt!“

Frau Asmussen, was hat Sie an der Arbeit in der Finanzbranche angesprochen?

Tanja-Vera Asmussen: Mich hat vor allem überzeugt, wie vielfältig das Berufsbild und die Tätigkeiten einer Bankkauffrau beziehungsweise eines Bankkaufmanns sind. Mit Kundinnen und Kunden im ständigen Kontakt zu sein und sie im Umgang mit ihren Finanzen unterstützen zu können und dies über Generationen hinweg, bereitet mir große Freude.

Themen mit Finanzbezug haben auf viele Menschen eine eher abschreckende Wirkung, insbesondere auf Frauen. Wie war das bei Ihnen?

Ich habe mich immer schon für Finanzthemen interessiert – das hat mir auch das Aneignen von Finanzwissen erleichtert. Im Laufe der Jahre ist die Bandbreite an diesem Wissen natürlich noch deutlich größer geworden.

„Veränderte Lebenssituationen sollten sich
auch in der Finanzplanung niederschlagen.“
Tanja-Vera Asmussen, LzO-Vorständin

Als wie wichtig empfinden Sie es aus Ihrer Sicht als Frau und Finanzexpertin, dass Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen?

Die Welt verändert sich permanent – beispielsweise werden heute rund 35 Prozent aller Ehen geschieden, der Großteil der Teilzeitbeschäftigten ist weiblich. Wer aber zugunsten seiner Partnerin oder seines Partners die eigene Karriere zurückstellt, sollte sich über die finanziellen Folgen bewusst sein. Vor diesem Hintergrund ist es für Frauen besonders wichtig, Sicherheiten für sich zu schaffen. Es geht darum, die möglicherweise entstehenden Lücken im persönlichen Vermögen oder in der Altersvorsorge aktiv anzugehen – und je früher damit begonnen wird, umso besser.

Was sollte man bei der privaten Altersvorsorge beachten?

Zunächst einmal braucht man einen ungeschönten Blick auf die Ausgangslage. Was sagt der Rentenbescheid? Welche finanziellen Einkünfte stehen im Moment zur Verfügung? Wie werden sich diese vermutlich verändern im Laufe der Zeit? Mit diesem Rahmen kann man sich nach passenden Möglichkeiten umsehen, die Altersvorsorge aufzustocken. Und auch hier gilt: Je später man anfängt, umso höher werden die Beiträge, die man für die finanzielle Vorsorge aufwenden muss.

Und Sie selbst: Wie sorgen Sie vor?

Persönlich setze ich auf eine Kombination, die aus Wertpapieren, Immobilien, Versicherungen und der betrieblichen Altersvorsorge besteht. So verteile ich das Risiko, oder anders gesagt: Ich stelle mich breiter auf.

Wenn Frauen noch über kein oder wenig Finanzwissen verfügen, das aber ändern möchten – welche Tipps und Ermutigungen haben Sie?

Ich empfehle, erst einmal selbst im Internet zu recherchieren und sich einen Überblick über die wesentlichen Themen zu verschaffen. Auch der Austausch mit Vertrauten aus dem Freundeskreis kann helfen, sofern bei ihnen schon Vorwissen oder zumindest Interesse vorhanden ist. Ein wesentlicher Bestandteil finanzieller Bildung ist jedoch eine gute Beratung. Die nehme ich bis heute selbst in Anspruch.

Ist es je zu spät, damit anzufangen, seine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen?

In meiner Wahrnehmung gibt es im Leben nie den Punkt, an dem etwas zu spät ist. Das gilt auch für Finanzen. Ich würde eher sagen: Es ist nie zu früh, sich mit Finanzen zu beschäftigen!