Alte Zeiten, neu erzählt
Herr Blum, zusammen mit Ihrem Bruder betreiben Sie eine Homepage für Ahnen- und Familienforschung. Wie kommt man zu so einem Hobby?
Vor etwa 15 Jahren haben wir beide unabhängig voneinander mit den ersten Fragen zu unserer Familiengeschichte begonnen. Nach einer gewissen Zeit fragten sich wohl unsere Ehefrauen, was wir da so vor dem Rechner machen. (lacht) Letztendlich wollten wir wissen: Wo kommen wir her? Warum leben wir hier und nicht woanders? Wie erging es den Vorfahren?
Was fasziniert Sie an dem Thema?
Es ist ein bisschen wie in der Kriminalistik oder beim Rätselraten. Immer wieder neue Fragen, die es zu beantworten gilt. Und dann die alten Fotos, wo wir uns fragen: Wer ist das? Wie waren die Lebensumstände? Oder auch die Frage: Warum habe ich handwerkliches Geschick oder auch nicht – ist das vererbt? Und letztendlich der Austausch mit Gleichgesinnten. Allein in der Genealogischen Gesellschaft Oldenburg (OGF) sind über 1.000 Mitglieder organisiert. Gemeinsam bewegen wir sehr viel.
Wie kommen Sie an Ihre Informationen?
Auf vielen verschiedenen Wegen: Recherche in Datenbanken und Internet, Austausch in Foren, Stöbern in Archiven, Ortsbesuche, Bücher und Zeitschriften, Zeitungsarchive.
Was erfahren Sie über die Menschen?
Großartiges und Spannendes. Wie haben sie gelebt, wie waren ihre Charaktere, welche Spuren haben sie in der Region hinterlassen? Wie war ihr Ansehen? Waren sie eher abenteuerlustig oder vorsichtig? Letztendlich alles, was Menschen auch heute auszeichnet und individuell macht, aber eben in der Vergangenheit.