Die Beziehung zwischen Opa und Enkel

Vokale als Liebeserklärung

9. Dezember 2022

Opa und Enkelkind

©von Mende Marketing

Als Großvater seinen Enkel von Geburt an mitzuerleben und zu begleiten, bringt Bewegung in das Leben von Gerold Bruns. Sogar sehr viel Bewegung. Die Beziehung bedeutet ihm viel. Auch – oder vor allem – mit zunehmendem Alter. Enkel Arjan spürt die Hin- und Zuwendung von Opa, genießt die Aufmerksamkeit und den Freiraum. Eine Geschichte der gegenseitigen Bereicherung.


Das Rattern der Reifen wird immer lauter, das Rufen im Hintergrund auch: „Stopp, nicht durchfahren!“ Aber zu spät: Mit Vollgas und sichtlichem Vergnügen rast Arjan auf seinem Traktor in den Haufen aus Gras und Blättern, den Opa Gerold gerade erst fein säuberlich zusammengefegt hat. Ein ausgelassener Schrei ertönt; Kinderbeine fliegen in die Luft, das Gras und die Blätter auch. Also nimmt Gerold den Rechen in die Hand und häuft das Grünzeug erneut zusammen, nur um Sekunden später wieder das Rattern des Traktors zu hören.

 

Opas Reaktion auf die Kommandos des Rackers: ein Schmunzeln

Dieses Spiel kann sich unzählige Male wiederholen – und verliert für Arjan dennoch nie an Reiz. Der Sechsjährige verbringt regelmäßig und gerne Zeit in Großenkneten bei Großvater Gerold Bruns. Warum? „Weil es sooo schön ist!“, wie er sagt. Bei der Antwort auf diese Frage reicht ihm ein „O“ nicht aus. Stunden können die beiden gemeinsam im Garten verbringen. Opa Gerold mäht Rasen, beschneidet Bäume und Sträucher, während der Enkel ganze Dörfer aus Stöcken, Steinen und leeren Schneckenhäusern baut.

Früher ist er gerne in der Schubkarre mitgefahren, das runde Gesicht ganz rosig vor Begeisterung, die kleinen Händchen um den Rand geklammert. Heute sind die Hände größer, die elanvollen Ausrufe aber die gleichen, wenn Arjan Opa durch den Garten führt. Hierhin solle er mal kommen, sich jenes ansehen. Die Kommandos des kleinen Rackers kommentiert Gerold in der Regel mit einem Schmunzeln. Selbst wenn sie ein wenig zu forsch werden für den Geschmack mancher Eltern – der 82-Jährige bleibt entspannt.

©von Mende Marketing

Enkelkinder bereichern das Leben

Zu erfahren, dass er zum dritten Mal Großvater wird, hat Gerold Bruns sehr gefreut. „Das war eine sehr schöne Nachricht!“ Genau sieben Jahre liegen jeweils zwischen den drei Enkelkindern. Genug Abstand, um sich auf jedes intensiv und mit Muße einzulassen. Diese Ruhe genießt Arjan. Das Ankommen, das Runterkommen dürfen. Sich frei in Raum und Zeit bewegen, fernab vom dichten Alltag der Eltern. Auf das ausgeglichene Wesen seines Opas treffen und sich darauf verlassen können, dass ihn so leicht nichts aus der Fassung bringt.

Der wiederum schwärmt: „Ein Enkel, der so ein Sonnenschein ist, lässt alles andere vergessen.“ Arjan und die gemeinsamen Erlebnisse sind für ihn eine Bereicherung. Das Lesen unzähliger Bücher, das Bauen mit Lego, die Spaziergänge zum Spielplatz an der Grundschule, das Pflegen des Gemüsebeets und das Toben mit dem Pezziball hinter dem Haus. Jeder Besuch lässt die Verbindung zwischen den beiden wachsen.

Ebenso wie eine spürbare Wertschätzung für das Wesen des anderen. Was er an Opa besonders mag? „Dass er mir so viel hilft und so viel mit mir macht“, sagt sein Enkel über Gerold und der über ihn: „Arjan ist ein sehr aufgewecktes und aufgeschlossenes Kind. Er hat nie Böses im Sinn – wirklich ein lieber Junge!“ Als Oma Gisela neulich auf der Treppe stürzte, habe Arjan ihm gleich Bescheid gegeben und dann Schaufel und Besen geholt, um die Scherben des zerbrochenen Wasserglases aufzufegen.

„Ohne meinen Enkel wäre es um einiges langweiliger.“
Gerold Bruns

 

Opa sein fordert – aber das ist genau richtig so!

Noch etwas fällt Gerold Bruns auf: Mit zunehmendem Alter gewinne die Beziehung zum Enkel noch einmal an Bedeutung. „Meine Frau Gisela und ich sind ja schon ein bisschen älter und werden von Arjan durchaus gefordert. Aber das ist genau richtig so!“, betont der frühere Ingenieur und lacht: „Ohne meinen Enkel wäre es um einiges langweiliger.“

Auch für Arjan ist klar: Opa ist unverzichtbar. Bei ihm fühlt er sich wohl und geborgen. Wenn sich der Enkel am Ende eines Besuchs verabschiedet, wandern seine Ärmchen um Opas Mitte. Ob er ihn gerne knuddelt? Auch hier bekommt das „Ja“ als Antwort gleich mehrere As. Jeder Vokal eine Liebeserklärung.

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