In vierter Generation hat sie die Geschäftsführung übernommen. Von einem Tag auf den anderen: 2018 verlor Friederike Mönnig unerwartet ihren Vater Christian und der Betrieb seinen langjährigen Geschäftsführer. Mit seiner Arbeit war sie zwar immer eng verbunden und hat nach dem Abitur während ihrer Maler- und Lackierer-Ausbildung schon mitgearbeitet. Den Betrieb auch hauptverantwortlich zu leiten war dennoch eine große Entscheidung. Die Rückendeckung des Teams hat ihr geholfen, sie zu treffen. „Die Mitarbeiter haben es mir leicht gemacht“, blickt sie dankbar zurück.
Wichtig: den eigenen Weg zu finden
Sie hat die Räumlichkeiten verändert, „damit der Betrieb mehr zu meinem wird“. Heute spiegelt auch der Eingangsbereich die Geradlinigkeit, mit der die 30-Jährige denkt und handelt. Die Gestaltung ist reduziert und klar, die Ablagen sind aufgeräumt, die viereckigen Farbproben ordentlich im Regal aufgereiht. Ebenso geht sie in allen anderen Bereichen ihren eigenen Weg – aufbauend auf dem Erfolg des Vaters.
Die Unternehmensführung bringt volle Tage mit sich. Friederike Mönnig beginnt morgens um 7.15 Uhr, teilt Baustellen und Teams ein und gibt den Mitarbeitenden Anweisungen. Dann widmet sie sich dem Tagesgeschäft: Angebote, Rechnungen, Projektplanung und Akquise gehören zu ihren Aufgaben. „Ich kümmere mich um alles, was wir brauchen, um arbeiten zu können und Arbeit zu haben.“
Gerade bei Gesprächen mit potenziellen Neukundinnen und -kunden kommt ihr dabei die Fach- und Beratungskompetenz entgegen. Ihr Wissen zu Raumgestaltung hat sie stets verfeinert, zunächst den Malermeister gemacht und 2018 ihr Bachelor-Studium der Innenarchitektur an der Fachhochschule Detmold abgeschlossen.
„Wer einen blöden Spruch macht, bekommt einen zurück.“
In Abständen begleitet sie ihr Team zu Erstbesichtigungen von Baustellen und bespricht sich dort mit den Verantwortlichen aus Projektleitung und Architektur. Dann, so hat sie den Eindruck, werde sie als Frau „schon etwas kritischer betrachtet“. Ihr Umgang damit: „Ich pariere mit Schlagfertigkeit – wer einen blöden Spruch macht, bekommt einen zurück.“ Und mittlerweile könne sie ein solches Verhalten gut ausblenden. Das Umfeld der Baubranche sei eben etwas rauer.