Im Jahr 2013 wurde Nicky Jones vom legendären Hamburger Label Kontor Records unter Vertrag genommen, seinerzeit einer der Platzhirsche in der House- und Techno-Szene. Die Plattenfirma organisierte Touren und Events in ganz Europa, bei denen fortan auch Nicky Jones auflegte. „Da waren Veranstaltungen mit 20.000 oder 30.000 Leuten dabei, das ist natürlich der Wahnsinn“, erinnert sich der erfolgreiche DJ zurück und ergänzt: „Es ist ein tolles Gefühl, oben zu stehen und mitzuerleben, wie die Menge dich anfeuert und nach deiner Musik tanzt.“ Mit einher ging eine Art „Jet-Set-Lifestyle“: Clubs, Festivals, Hotels, Autobahnen, Flughäfen wechselten in rasanter Reihenfolge. Auch Autogramme musste Nicky Jones immer öfter geben. „Komisch“, findet er auch heute noch, schließlich sei er „ein Typ wie jeder andere“. Dennoch gehörte eine gewisse Szene-Prominenz fortan zum Alltag des DJs.
Die etwas andere Nachtschicht
Herausfordernd sind allerdings die Arbeitszeiten eines Discjockeys. Die Regel lautet: Je bekannter man wird, desto später legt man auf. „Der Fluch des Erfolgs“, schmunzelt der gebürtige Niederländer, der bereits im Alter von drei Jahren nach Friesland kam. Für ihn bedeutet dieses Prinzip: Arbeitsbeginn weit nach Mitternacht. Doch das sei – zumindest in jungen Jahren – gut auszuhalten: „Man ist ja nicht der einzige, der arbeiten muss, während alle anderen Spaß haben – man hat selber Spaß!“ Das unterscheide seine Arbeit beispielsweise von der Nachtschicht einer Krankenschwester. Wie die Nacht wird, spürt Nicky Jones übrigens schon früh: „Beim Warm-up beobachtet man, was gespielt wird und wie die Leute reagieren“, erzählt er. Dabei könne man schon viel erkennen und sein eigenes Set anpassen. Das wiederum dauere mal eine Stunde, mal drei bis vier. „Man muss flexibel bleiben“, lacht der DJ.