Fischen: besser bei Dunkelheit
Für die Fischerei gilt in jedem Fall: Sie läuft nachts besser als tagsüber, denn Fische sehen bei Dunkelheit das Netz nicht oder schlechter. „Manche Arten wie die Seezunge lassen sich nur dann fangen“, weiß Thaden aus über 35 Jahren Erfahrung. Den Beruf des Fischers übte schon sein Vater aus, von dem er das Handwerk gelernt hat. Ende der 1980er Jahre war Thaden bei ihm in der Lehre und bestand später auch die Prüfung zum Kapitän.
Sein Krabbenkutter „Christine“ liegt im Hafen von Fedderwardersiel, einer der letzten aktiven Kutterhäfen in Niedersachsen. Von hier aus bricht Thaden zu den sogenannten „Fangreisen“ auf, über den Priel Richtung Nordsee. In der Regel ist er mit seiner Mannschaft von sonntags bis freitags unterwegs. Tag und Nacht, ohne Unterbrechung. Sie sind meist zu dritt auf dem Schiff: Einer schläft, einer steuert, einer arbeitet. Natürlich in Übereinstimmung mit dem Arbeitsschutzgesetz, darauf legt Söhnke Thaden großen Wert.
Kein fester Fahrplan
Den genaueren Zeitpunkt des Aufbruchs gibt das Wetter vor. „Wir richten uns nach der Natur – und die hat viele Gesichter“, sagt er. Ab Windstärke 7 werde es beispielsweise schwierig zu fischen. „Sturm behindert uns, weil das Schiff verhältnismäßig klein ist“, erklärt Thaden. 24 Meter dürfe seine Länge höchstens betragen, um für die Küstenfischerei zugelassen zu sein – damit sei es aber auch sturmanfälliger. „Außerdem bewegen wir uns küstennah und in der Nordsee. Da muss die Wetterlage entsprechend sein.“