Das Besondere an Alpakas: ihre unwiderstehliche Wolle – und Ruhe
„Als wir anfingen, Alpakas zu züchten, wurden wir noch regelmäßig gefragt, was das für ein Tier ist“, erzählt Christina Klövekorn. Die 33-Jährige führt gemeinsam mit ihrem Mann Andreas seit 2017 das Unternehmen „Herzog Alpakas“ und gerade den bunten Trupp aus Menschen und Tieren an Wiesen und Waldstücken entlang. Denn die Kamelart ist nicht nur wegen ihrer erstaunlich weichen und wärmenden Wolle beliebt – sie strahlt auch eine nahezu unwiderstehliche Ruhe aus.
Genau deswegen haben die Klövekorns von Beginn an angeboten, mit den Alpakas auf Wanderung zu gehen. Jeden Sonntag finden sich die Teilnehmenden bei ihnen auf dem Hof ein und bekommen eine Einführung zu den Eigenschaften, den Besonderheiten und vor allem dem Umgang mit den Neuweltkameliden. Dann setzt sich die „Karawane“ in Bewegung, begleitet von entzückten, aber auch erstaunten Ausrufen, etwa wenn ein Alpaka einmal nicht so will wie sein Frauchen oder Herrchen.
Distanz statt Kuschelkurs – eine überraschende Priorität
Denn eines ist klar: Die Tiere sind eigensinnig. Sie geben die Geschwindigkeit der Wanderung und auch die Pausen vor. „Ich hatte erwartet, dass wir mit den Alpakas spazieren gehen – aber eigentlich ist es umgekehrt“, lacht Sabrina Krechmann, die mit ihrem Mann Timo zum ersten Mal teilnimmt. Noch etwas überrascht: Die flauschigen Wegbegleiter sind von Natur aus Distanztiere, vermeiden also direkten Körperkontakt und werden nicht gerne angefasst.
„Gleichzeitig sind sie extrem neugierig und entdecken beim Wandern gerne die Umgebung“
Andreas Klövekorn, Geschäftsführer „Herzog Alpakas“
„Und Alpakas haben Charakter. Sehr, sehr unterschiedliche sogar.“ Goana ist warmherzig und neugierig, Dillon dagegen zurückhaltender und gutmütig. Striker wiederum hat ein ausgeglichenes, aber starkes Wesen und es damit zum Chef unter den rund 50 Huacaya- und Suri-Alpakas gebracht. Für alle gelte aber: „Alpakas hassen Stress und Hektik“, wie der Fachmann betont. „Wenn ich gestresst auf die Weide komme, gehen alle weg – dann will keiner etwas mit mir zu tun haben.“